Ein kommunales Klimageld für Wohngebäude im Landkreis Gießen
Der Landkreis Gießen fördert seit Mai 2022 die energetischen Sanierungen von Ein- und Zweifamilienhäusern im Bestand. Statt wie üblich an den Investitionskosten bemisst sich die neue Förderung an der Einsparung von CO2. Innerhalb von nur wenigen Monaten haben zahlreiche Antragsteller:innen mit über 300 finanziell geförderten Maßnahmen vom Klimageld profitieren können. Dadurch werden in den kommenden 10 Jahren insgesamt etwa 55.000 Tonnen CO2 eingespart! Für das Klimageld stehen bis zu 1.000.000 € jährlich zur Verfügung.
Christian Zuckermann, Hauptamtlicher Kreisbeigeordneter hierzu: „In der Regel orientieren sich Förderprogramme an den Kosten der Investition, ganz unabhängig davon, wie hoch oder niedrig die CO2 Reduktion ausfällt. Anders das Klimageld im Landkreis Gießen. Dessen Höhe bemisst sich nach der „ökologischen Währung CO2“, welches durch die geförderte Maßnahme eingespart wird. Je älter ein Haus und je klimaschädlicher der Energieträger, desto höher die Förderung der Sanierungsmaßnahmen. Denn effektiver Klimaschutz ist keine Frage der Investitionssumme, sondern der eingesparten Treibhausgase und somit einer Abmilderung der Klimakrise.
Klingt schwierig, ist es aber nicht. Damit sich die Interessent:innen nicht durch komplizierte Richtlinien lesen müssen wurde ein Online Tool entwickelt. Unter https://klimageld.lkgi.de kann sich jeder in wenigen Schritten seine eigene Förderung ermitteln. Übrigens wird das Klimageld auch bei Eigenleistung ausgezahlt.
Je eher desto besser! Alle müssen erreicht werden.
Die Förderung von Einzelmaßnahmen an Ein- und Zweifamilienhäusern auf kommunaler Ebene wirkt zunächst unerheblich im Angesicht des Ausmaßes der Treibhausgase, die Deutschland so schnell wie möglich einsparen muss. „Wir müssen aber jetzt die Ärmel hochkrempeln und auf allen Ebenen anfangen, Treibhausgase einzusparen und so der Klimakrise entgegenwirken. Wir benötigen eine Sanierungsoffensive. Es ist wichtig auch diejenigen zu erreichen, die nur ein schmales Budget zur Verfügung haben oder auch diejenigen welche in Eigenleistung sanieren möchten. Unser Klimageld erreicht diese Leute!“ so Zuckermann.
Eine erste Evaluation bestätigt: Viele Antragsteller:innen hatten schon länger über Sanierungsmaßnahmen in den eigenen vier Wänden nachgedacht. Die Umsetzung erfolgte aber oft erst aufgrund der Förderung durch das Klimageld. Andere wiederum sind nur wegen des Klimagelds aktiv geworden.
Insbesondere in der aktuellen Diskussion über den richtigen Weg zu mehr Klimaschutz bietet das Klimageld eine passende Antwort. Gefördert werden z.B. Maßnahmen wie:
Heitzungstausch, Dämmmaßnahmen an der Gebäudehülle oder der Geschossdecken, Fenster- und Türen Austausch, individuelle Sanierungsfahrpläne ( auch im Bereich der historischen Gebäude), Hydraulischer Abgleich der Heizungen, Materialkosten bei Eigenleistung, Balkonkraftwerke uvm.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Landkreises Gießen unter:
www.lkgi.de → Umwelt Bauen Abfall → Bauen → Fördermöglichkeiten → Klimageld