Salzböden


Salzböden ist ein Stadtteil der Stadt Lollar im mittelhessischen Landkreis Gießen. Neben der Ortschaft Salzböden gehört die Siedlung Schmelz (im Nordwesten) ebenfalls zum Stadtteil.

Salzböden Ansicht aus Süden vom Berg Altenberg
Ansicht aus Süden vom Berg Altenberg

 

Historischer Ortskern Salzböden
Hisorischer Ortskern Salzböden


Salzböden Luftbild
Salzböden Luftbild 14.06.2023



Salzböden

Stadt Lollar

Koordinaten: 50° 40′ 58″ N, 8° 41′ 4″ O |  | 

Höhe:175 m ü.
Fläche:5,91 km²
Einwohner:1.184 (Stand: 31.12.2023)
Bevölkerungsdichte:210 Einwohner/km²
Eingemeindung:31. Dezember 1971
Postleitzahl:35457
Vorwahl:06406



Reliefkarte des Niederwalgern-Fronhäuser Lahntals

Salzböden liegt an dem kleinen Flüßchen Salzböde, kurz bevor diese bei Odenhausen in die Lahn mündet.
Der Namensgeber des Ortes ist etwa 27,6 km langer rechter Zufluss der Lahn. Die Salzböde hat ein Wasserzugangsgebiet von rund 140 km2. Neben den kleinen Flüßchen verläuft der 29 km lange Salzböderradweg.
Der Name Salzböde ist für einen Süßwasserbach sicherlich ungewöhnlich. Der Pflanzenwuchs im Entstehungsgebiet deutet auf einen etwas erhöhten Mineral- bzw. Salzgehalt im Boden hin.
Außerdem soll nach einem hartnäckigen Volksglauben das Wasser der Salzböde lokal ein wenig salzig schmecken. Erwiesenermaßen gab oder gibt es entlang des Bachlaufs einige Salzlagerstätten, die jedoch alle nicht als ergiebige Fundstellen anzusehen sind.

Salzböden liegt im Naturraum Niederwalgern-Fronhäuser Lahntal, das Kastental der Salzböde oberhalb und die westlich umgebenden Berge gehören zum Krofdorfer Forst.

Salzböden wurde 775 erstmals schriftlich erwähnt und ist somit älter als die übrigen Stadtteile Lollars und älter als die Kernstadt Lollar selbst.


 Die Kirche in Salzböden wurde im 13. Jahrhundert als Wehrturm errichtet und erfüllte neben seiner Kultfunktion auch Verteidigungszwecke. 

Salzbödener Kirche Südseite
Salzbödener Kirch Südseite

Salzbödener Kirche von Westen
Salzbödener Kirche Westseite

In kirchlicher Hinsicht gehörte Salzböden im Spätmittelalter zum Sendbezirk der Kirchberger Kirche im Archidiakonat von St. Stephan im Erzbistum Mainz. Für 1500 ist in Salzböden ein Pfarrer nachgewiesen, der wahrscheinlich Odenhausen (Lahn) untergeordnet war. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts steht Salzböden in einem Filialverhältnis zu Odenhausen. Im Jahr 1600 wurde die Anlage durch einen östlichen Choranbau erweitert.

Kenotaph von 1586 für Jost Nachtigall
Sazbödener Kirche Doppelgrabmal von 1594
Doppelgrabmal von 1594


In den Jahren 1958/1959 wurde die Kirche renoviert und die weiß übertünchten Malereien an den Fenstern und Grabmälern wieder freigelegt.

Im Jahr 2017 fusionierten die Kirchengemeinden Salzböden und Odenhausen, die zuvor pfarramtlich verbunden waren. Die Gemeinde gehört zum Evangelischen Kirchenkreis an Lahn und Dill in der Evangelischen Kirche im Rheinland.


Die Gemeinde Salzböden, die dem Landkreis Wetzlar angehörte, wurde am 31. Dezember 1971 im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Lollar eingegliedert und gehört somit zum Landkreis Gießen.